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SQL Server Recovery Model: Das richtige Modell für deine Datenbanken finden

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Die Wahl des richtigen Recovery Models für eine SQL Server-Datenbank ist entscheidend für Datensicherheit, Wiederherstellungsstrategien und Performance. Doch welches Recovery Model ist das richtige für deine Anwendung? „Full“, „Simple“ oder „Bulk-Logged“? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab – in diesem Beitrag zeige ich dir, worauf du achten, mit wem du sprechen solltest und wie du eine optimale Backup-Strategie entwickelst.

1. Warum das Recovery Model wichtig ist

Das Recovery Model bestimmt, wie SQL Server mit Transaktionsprotokollen umgeht und welche Backup- und Wiederherstellungsoptionen verfügbar sind.

Wichtige Fragen zur Auswahl:

  • Wie wichtig ist Datenverlustminimierung für dein Unternehmen?
  • Welche Wiederherstellungszeit ist akzeptabel?
  • Wie oft ändern sich Daten in der Datenbank?
  • Gibt es gesetzliche oder Compliance-Anforderungen für Datenaufbewahrung?

Beteiligte Parteien:

  • Datenbankadministratoren (DBA): Umsetzung der Backup-Strategie
  • IT-Management: Entscheidung über Wiederherstellungsrichtlinien
  • Geschäftsführung: Anforderungen an Verfügbarkeit und Datenverlust
  • Auditoren/Compliance-Teams: Vorschriften zur Datenaufbewahrung und -sicherung

2. Die drei Recovery-Modelle im Vergleich

Recovery ModelTransaktionslogWiederherstellungsoptionenTypische Verwendung
SimpleMinimal (nur für aktiven Betrieb)Keine Point-in-Time RecoveryTestumgebungen, kleine Anwendungen
FullVollständigPoint-in-Time Recovery möglichKritische OLTP-Datenbanken, Finanzsysteme
Bulk-LoggedReduziert für Bulk-OperationenBegrenzte Point-in-Time RecoveryDatenmigration, Data Warehouses

Welche Werte sind wichtig?

  • RPO (Recovery Point Objective): Wie viel Datenverlust ist akzeptabel?
  • RTO (Recovery Time Objective): Wie schnell muss das System nach einem Ausfall wieder verfügbar sein?

Tipp: Falls dein Unternehmen strikte Datenverlust-Anforderungen hat, solltest du unbedingt FULL als Recovery Model wählen und Transaktionsprotokoll-Backups regelmäßig durchführen.


3. Beispielhafte Backup-Strategie für ein sicheres Recovery

Eine optimale Backup-Strategie hängt von der Datenbankgröße, Transaktionshäufigkeit und Recovery-Anforderungen ab. Hier ein Beispiel für eine produktive OLTP-Datenbank mit FULL Recovery Model:

Backup-Zeitplan:

Weil es sich so problemlos einsetzen lässt und auf sehr viele (dynamische) Situationen eigenständig eingehen kann, empfehle ich die Nutzung der Ola Hallengren Wartungs-Skripte.

  • Samstag, 03:00 Uhr: Full Backup (komplette Datenbanksicherung)
  • Täglich, 12:00 & 18:00 Uhr: Differential Backup (nur geänderte Daten seit letztem Full Backup)
  • Alle 2 Stunden: Transaction Log Backup (ermöglicht Point-in-Time Recovery)
  • Externe Speicherung: Backup-Kopie auf Cloud- oder Offsite-Speicher
-- Full Backup (Samstags)
EXECUTE dbo.DatabaseBackup
   @Databases = 'USER_DATABASES',
   @Directory = 'D:\Backup',
   @BackupType = 'FULL',
   @Verify = 'Y',
   @Compress = 'Y',
   @CheckSum = 'Y',
   @CleanupTime = 24

-- Differential Backup (täglich)
EXECUTE dbo.DatabaseBackup
   @Databases = 'USER_DATABASES',
   @Directory = 'D:\Backup',
   @BackupType = 'DIFF',
   @Verify = 'Y',
   @Compress = 'Y',
   @CheckSum = 'Y',
   @CleanupTime = 24

-- Transaction Log Backup (alle 2 Stunden)
EXECUTE dbo.DatabaseBackup
   @Databases = 'USER_DATABASES',
   @Directory = 'D:\Backup',
   @BackupType = 'LOG',
   @Verify = 'Y',
   @Compress = 'Y',
   @CheckSum = 'Y',
   @CleanupTime = 24

Hinweis: Falls dein Unternehmen eine 3rd-Party Backup-Software wie Veeam, Commvault oder Rubrik nutzt, stelle sicher, dass sie SQL Server aware ist und mit Transaktionsprotokollen korrekt umgeht.


4. Wichtige Überlegungen zur Recovery-Strategie

Dinge, die oft übersehen werden:

  • Backup-Retention: Wie lange müssen Backups aufbewahrt werden?
  • Testen der Wiederherstellung: Ein Backup ist nutzlos, wenn du es nicht zurückspielen kannst!
  • Monitoring & Alerts: Stelle sicher, dass Backup-Fehler sofort gemeldet werden:
    EXEC msdb.dbo.sp_add_alert @name = 'Backup Failed', @message_id = 18210, @severity = 16, @notification_message = 'Backup fehlgeschlagen!';
  • Speicherplatzmanagement: Überwache Backup-Größen, um Speicherengpässe zu vermeiden.

Tipp: Simuliere regelmäßig Disaster Recovery-Szenarien, um sicherzustellen, dass dein Team im Ernstfall weiß, was zu tun ist.


Fazit: Das richtige Recovery Model sichert deine Daten

Die Wahl des passenden Recovery Models ist keine einmalige Entscheidung – sie muss regelmäßig an Geschäftsanforderungen angepasst werden.

  • FULL Recovery Model für produktive, transaktionsintensive Systeme
  • SIMPLE Recovery Model für nicht kritische Testumgebungen
  • BULK-LOGGED für große Datenimporte
  • Regelmäßige Backups mit einem durchdachten Zeitplan
  • Monitoring & regelmäßige Tests der Wiederherstellung

Hast du Fragen oder nutzt du spezielle Backup-Strategien in deinem Unternehmen? Lass es mich wissen!

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